Die Bibel liest mich wie ein Freund oder eine Freundin. Sie achtet mich als Mensch in meinem Sosein. Sie schaut in meine Tiefen, ohne mich zu verletzen. Sie macht keine Vorschriften oder Vorhaltungen. Sie lässt mich aus vielen Möglichkeiten wählen, im Tiefsten zwischen Leben und Tod und wünscht jedem und jeder Lebendigkeit. Sie zeugt von einer Liebe, die aufatmen lässt. Sie führt und begleitet mich Richtung „gelobtes Land“, Um- und Irrwege eingeschlossen. Gerade Texte des I. Testamentes sind eine gute Grundlage dafür.

Die Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2022 widmen sich dem Evangelium nach Lukas mit dem Schwerpunkt: Im Kleinen beginnt das Große zu wirken.

Im nächsten Lesejahr werden wir als Evangelien vor allem Texte von Lukas hören. Lukas zeichnet ein besonders Bild von Jesus und seiner Verkündigung. Sein Gottes- und Menschenbild hat markante Schwerpunkte. Er wirft einen besonderen Blick auf die Menschen am Rande, auf die Ausgegrenzten und Kleingemachten. Er begründet eine Hoffnung für die „Gemeinde“ in einer äußerst schwierigen Zeit. Papst Franziskus greift in seinen Schreiben oft auf Lukas zurück. Die Texte werden durch das gemeinsame Lesen, Hören und Diskutieren eine neue Lebendigkeit erfahren.