Noach baut einen Altar Impulse zur Fastenzeit
Die Sintfluterzählung ist eine der vielen Rettungsgeschichten der Bibel. Sie greift Situationen auf, in denen die gesamte Menschheit in großer Gefahr ist. Sie ist reich an Bildern. Darin spiegeln sich die Ängste, Erfahrungen, Handlungsweisen und Hoffnungen der Menschen. Eine Reihe zur Fastenzeit mit Abschnitten aus der Erzählung will versuchen einige dieser Bilder zu erschließen:
„Dann baute Noach dem Herrn einen Altar,
nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und
brachte auf dem Altar Brandopfer dar.
Der Herr roch den beruhigenden Duft und der Herr sprach in seinem Herzen:
Ich werde den Erdboden wegen des Menschen nie mehr verfluchen;
denn das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an.
Ich werde niemals wieder alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe.
Niemals, so lange die Erde besteht,
werden Aussaat und Ernte,
Kälte und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht aufhören“
(Gen 8,20-22).
Stimmen aus der Natur
Noach – der Ruhestifter – baut einen Altar. Er hat mit seiner Familie und all den Tieren eine harte und schwierige Zeit hinter sich. Es ist an ihm nicht spurlos vorüber gegangen. Davon können wir ausgehen, wenn die Bibel auch nichts von den inneren und äußeren Kämpfen erzählt.
Er baut einen Altar. Da geht es nicht um Frömmelei. Es ist verbunden mit einer wichtigen Erkenntnis, dass nämlich, trotz aller Mühe und Arbeit, das Leben ein Geschenk ist. Die Machbarkeit hat in der Flut seine Grenzen erfahren. Die Covid-Pandemie zeigt uns ebenso die Grenzen der Plan- und Machbarkeit auf. Ein kleiner Virus durchkreuzte viele Pläne, Berechnungen und lässt uns öfters ohnmächtig zurück.
Noach baute einen Altar. Es ist Arbeit. Dankbar zu werden ist manchmal Arbeit, wenn nicht sogar Schwerarbeit. Es sind vor allem die wichtigsten Dinge im Leben, die wir nicht machen können: Vertrauen, Freundschaft, Liebe, Versöhnung, Frieden, vor allem das Leben selbst. Wir können das Unsere zu all den Dingen beitragen, aber im Letzten bleibt es ein Geschenk.
Für den Glaubenden Menschen ist klar, dass die Dankbarkeit selbst ein Geschenk ist. Sie ist Brot für die Seele und nährt sie. Ich kann noch so viel besitzen und haben, sollte ich dafür nicht dankbar sein können, geht die Seele leer aus. Und diese Haltung der Dankbarkeit führt mich in die Nähe Gottes, denn er ist der Urheber des Lebens, der Freude und Liebe.
Dankbare Menschen finden Freude und Freunde. Sie haben Kraft und Hoffnung und können andere stärken und aufrichten.