Zeichen am Himmel: Regenbogen Impulse zur Fastenzeit
Die Sintfluterzählung ist eine der vielen Rettungsgeschichten der Bibel. Sie greift Situationen auf, in denen die gesamte Menschheit in großer Gefahr ist. Sie ist reich an Bildern. Darin spiegeln sich die Ängste, Erfahrungen, Handlungsweisen und Hoffnungen der Menschen. Eine Reihe zur Fastenzeit mit Abschnitten aus der Erzählung will versuchen einige dieser Bilder zu erschließen:
„Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
Ich bin es.
Siehe ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen
nach euch und mit allen Lebewesen bei euch,
mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde bei euch. …
Ich richte meinen Bund mit euch auf: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch
vom Wasser der Flut ausgerottet werden …
Und Gott sprach:
Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch …
Meinen Bogen setze ich in die Wolken;
er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde.
Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint
der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes …“
(Gen 9,8-15a).
Stimmen aus der Natur
Gott schließt einen Bund. Vielleicht ist uns dieses Bild fremd, weil unser Alltag diese Form des Umgangs nicht mehr kennt. Gott bindet sich an den Menschen. Es ist eine Selbstverpflichtung. Er will es nicht vergessen. Er verwendet dazu das Bild vom Regenbogen. Er will sich erinnern, wenn es blitzt und donnert. Er will sich des Bundes schon bei Regen erinnern, damit die Gefahr einer neuen Sintflut verhindert werde.
Es ist ein Bund, den Gott mit allen Menschen schließt und für alle Menschen Gültigkeit hat. In den ersten Bund – den Noachbund – sind alle Menschen eingeschlossen. Der Regenbogen mit seinen vielen Farben spiegelt diese Vielfalt an Menschen, denen Gott das Leben will. Es ist zu bedenken, wenn durch die Klimaerwärmung der Meeresspiegel steigt und Inselbewohner ihren Lebensraum verlieren. Gott ist ihr Verbündeter. Es gilt ihren Schrei zu hören und ihn ernst zu nehmen.
Es gilt den Schrei und die Klagen jener zu hören, denen der Lebensraum durch Brandrodungen und Ausbeutung geraubt wird.
Gott schließt einen Bund. Nie wieder sollen alle Wesen ausgerottet werden. Jesus steht im Dienste dieses Bundes. Wer sich in diesen Dienst stellt, tritt ein für Recht und Gerechtigkeit, für die Würde der Menschen von ihrem Beginn und bis zu ihrem Ende, braucht dazu die Liebe zum Feind oder den Feinden, lässt sich nicht alles gefallen, wehrt sich aber gewaltlos, riskiert das eigene Leben.
Gott schließt einen Bund, dem der irdische Tod keine Grenze zu setzen vermag. An Ostern feiern wir Gottes Treue zu diesem Bund: das von Gott geschaffene Leben bleibt.