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Es ist nie zu spät 1. Lesung: Jes 35,4-7a|2. Lesung: Jak 2,1-5|Evangelium: Mk 7,31-37

Es ist nie zu spät 1. Lesung: Jes 35,4-7a|2. Lesung: Jak 2,1-5|Evangelium: Mk 7,31-37

23. Sonntag im Jahreskreis 2. September 2021 Katharina Weiss Comments 0 Kommentare

Die erste Lesung aus dem Buch Jesája ist ein Loblied auf die Endzeit – jene Zeit, in der wir mit Gottes Kommen rechnen dürfen. Der Ausblick auf diese prachtvolle Zeit – in der die Wüste erblüht, ja jauchzt, und das durstige Land zu sprudelndem Wasser wird – malt der Verfasser in den heute nicht gehörten Zeilen vor und nach dem heutigen Schrifttext eindrücklich aus. Dem Propheten geht es dabei nicht um den Glauben an etwas, sondern um ein unbedingtes Vertrauen auf die Heilsmacht Gottes. Im Ausblick auf diese Zeit voller Wonne und Freude ruft er auf, die schlaffen Hände zu stärken und die wankenden Knie zu festigen.

Wenn ich mich umsehe, habe ich den Eindruck, dass wir durch die nicht enden wollende Pandemie und die sich am Horizont abzeichnenden Vorboten der Klimakrise etwas erlahmt und müde geworden sind. Vor lauter Schreckensbildern von Waldbränden, Flut- und Sturmkatastrophen, Erdbeben und Berichten von krisen- und kriegsgebeutelten Gebieten wie dem Libanon oder Afghanistan scheinen wir den Überblick zu verlieren. Es beschleicht uns die Frage, ob es überhaupt noch nutzt, die Ärmel hochzukrempeln und wieder anzupacken? Können wir wirklich noch etwas ausrichten? Haben wir uns vielfach nicht selbst in eine so missliche Lage gebracht, aus der es kein Entrinnen mehr zu geben scheint? Es macht sich eine Form von Resignation breit. In eine solche ermattete Gesellschaft ruft der Prophet Jesája: „Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott!“. Damals wie heute ist den Menschen bewusst, dass sie an den Entwicklungen nicht ganz unbeteiligt sind und einiges auf eigenes Fehlverhalten zurückzuführen ist. Damals wie heute merken wir, dass wir falschen Göttern hinterhergelaufen sind. Wir haben den Blick auf das Wesentliche verloren, haben die Zeichen der Zeit nicht wahrhaben wollen, auf das Ächzen unseres Planeten und auf die mahnenden Worte der Klimaexperten nicht gehört.

Von einem Mann, der nicht hören konnte oder nicht hören wollte, berichtet uns das heutige Evangelium. Die Erzählung ist eingebettet in Aufenthalte von Jesus im Heidengebiet. Er kommt aus Tyrus, wo er die Tochter einer heidnischen Frau vom Dämon befreit hat und geht weiter in das Gebiet der Dekapolis, einem von griechisch-römischer Kultur geprägten Städteverbund. Da wie dort lebten vornehmlich Menschen, die nicht zum Volk Israel gehörten. Wenige Kapitel vor der heutigen Erzählung hat Jesus dort – genauer in Gerasa – einen Besessenen geheilt. Damals „baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen“ (Mk 5,17). In der Zwischenzeit hat sich offenbar etwas verändert, denn nun staunten sie „über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen“ und sie verkündeten die erfolgte Heilung. Die Bereitschaft sich auf das Wort Gottes einzulassen und es weiterzugeben, hat sich offenbar geändert.

Der im 12. Jhd wirkende jüdische Gelehrte Maimonides legt den Psalm 135, 15-18 so aus, dass eine Einschränkung der Sinnesorgane Zeichen für Götzen oder Götzenverehrung sind. Nicht umsonst hat der Verfasser des heutigen Evangeliums diese Szene der Heilung eines Taubstummen vermutlich in Heidengebiet gesetzt. Maimonides folgert weiter, dass jede Verdinglichung Gottes sich spiegelbildlich in der Selbstentfremdung des Menschen räche.

Was haben wir in Gottes Schöpfung nicht alles verdinglicht? Viele Jahre haben wir auf Kosten unserer Umwelt; unserer Mitgeschöpfe, den Tieren; der Mitmenschen in anderen Regionen der Welt gelebt und uns daran bereichert. Waren wir wirklich gute Verwalter, der uns anvertrauten Schöpfung? Es ist wahrlich nicht abwegig, zu resiginieren.

Das heutige Evangelium macht uns aber Mut und will uns sagen, dass es nie zu spät ist. Jesus kehrt an einen Ort zurück, an dem er kurz zuvor noch ausgeladen worden ist. Er nimmt nochmals einen Anlauf und lässt sich nicht beirren. Er glaubt daran, dass seine Zeichen und Worte Veränderung bewirken. Er trägt nichts nach. Die Schilderung der Heilung ist eindrücklich. Menschen bringen einen Taubstummen und bitten Jesus er möge ihm die Hand auflegen. Jesus erkennt aber, dass es damit nicht getan wäre. Er nimmt ihn aus der Menge weg. Er ermöglicht dem Mann zu sich zu kommen, Inne zu halten, den Weg zur inneren eigenen Mitte zu finden – unabhängig von sozialem oder gesellschaftlichem Druck des Umfeldes. Er soll für sich selbst abwägen, worauf es ankommt. Jesus berührt seine Ohren und seine Zunge und der Mann lässt sich anrühren. Jesus sagte zu ihm nicht „du bist geheilt“. Er sagt vielmehr: Effata! Öffne dich!

Bevor Jesus das sagt, seufzt er. Seufzen gilt als eine nonverbale Lautäußerung, die Kummer, Schmerz, Enttäuschung, Wehmut, Sehnsucht oder Resignation zum Ausdruck bringt. Auch Jesus war diese Gemütsregung offenbar nicht fremd. Seufzen ist aber auch ein schweres und hörbares ein- und ausatmen. Es erinnert an die Schöpfungsgeschichte: „Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen“ (Gen 2,7). Jesus hat mit dem tiefen Einatmen den Geist Gottes – die Ruach – aufgenommen und mit den Worten Effata – Öffne dich – diesen Atem Gottes an den Taubstummen weitergegeben. Wenn wir den Geist Gottes atmen, uns für das Wort Gottes öffnen, werden wir von unseren Fesseln – unseren falschen Götzen – befreit. Wir können unsere Ohren wieder auf den Ruf der Schöfpung und der Menschen ausrichten und unsere Zunge benützen, um auf Mißstände aufmerksam zu machen.

Das heutige Evangelium verdeutlicht uns, dass es nie zu spät ist und wir immer auf die Zuwendung Gottes bauen können. Der Prophet Jesája ruft den Verzagten zu: „seid stark, fürchtet euch nicht!“ und er schildert eindringlich die Vergeltung Gottes (wohlgemerkt): „er selbst kommt und wird euch retten“. Seine Vergeltung ist unsere Rettung. Es gilt aber auch die Ärmel hochzukrempeln und dort anzupacken, wo Widergutmachung zu leisten ist, Fehler der Vergangenheit auszubügeln sind und verantwortungsvoll Ohren und Zunge zu öffnen für die Anliegen unseres Planeten und seiner Bewohner.

 

Wenn Sie den Text der 1. Lesung aus dem Buch Jesája anhören möchten:

https://frosty-lamarr.82-165-222-96.plesk.page/wp-content/uploads/2021/09/1.-Lesung-5.9.2021.mp3

 

Wenn Sie den Text der 2. Lesung aus dem Jakobusbrief anhören möchten:

https://frosty-lamarr.82-165-222-96.plesk.page/wp-content/uploads/2021/09/2.-Lesung-5.9.2021.mp3

 

Wenn Sie den Text aus dem heiligen Evangelium nach Markus anhören möchten:

https://frosty-lamarr.82-165-222-96.plesk.page/wp-content/uploads/2021/09/Evangelium-5.9.2021.mp3

 


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