Der HERR ist der Hirte Adventliche Gedanken
Wenn Sie sich mit besinnlicher Musik auf das Lesen der Gedanken einstimmen möchten:
Das Bild des Hirten ist ein wichtiges biblisches und kirchliches Motiv, das uns in der Advents- und Weihnachtszeit begegnet. Was wir mit dem Bild des Hirten verbinden dürfen, wollen kurze Beiträge erschließen
Lange wehrte sich Israel, einen eigenen König zu installieren. König des Volkes soll Gott selbst sein und kein Mensch, war ihre ursprüngliche Glaubens- und Grundüberzeugung. Es hatte Scheu vor der Gefahr des Missbrauchs der Macht (Ri 9,7-20). Den religiösen und politischen Führerinnen und Führern war die Rolle des Hirten zugedacht. Es ist Aufgabe der Hirten die Schafe zu weiden, d. h. dafür zu sorgen, dass alle versorgt sind und zu leben haben, dass die Schwachen geschützt, Verwundete versorgt und keines verloren geht. Die Geschichte Israels lehrt uns, dass der Wunsch doch wie die anderen Völker zu sein, sich gegen den prophetischen Widerstand durchsetzte und schließlich Saul zum ersten König gesalbt wurde.
Es sind die Propheten, die die „Hirten“ und später auch die Könige an ihre ureigentliche Aufgaben erinnern, wenn sie die Herde ihrem Schicksal überlassen, es sich gut gehen lassen oder sie ein System zulassen, das korrupt, inkompetent, machtversessen und zur „Freunderlwirtschaft“ verkommt.
In eine solche Situation hinein schreibt der Prophet Ezechiel:
Denn so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben (Ez 34,11-12).
Der Prophet Ezechiel macht deutlich, dass wir in Zeiten, in der die „Hirten“ auslassen, Gott selbst diese Aufgabe des Hirten übernimmt. In dieser Zuversicht dürfen wir an die Veränderungen herangehen, die etwa in der Folge des Priestermangels auf uns zukommen. Der Herr bleibt unser Hirte.
Wenn Sie die Gedanken mit besinnlicher Musik nachklingen lassen möchten:
Wir bedanken uns herzlich bei Marion Abbrederis (Violine) und Julia Rüf (Orgel), die uns die Aufnahmen aus der Pfarrkirche St. Christoph in Dornbirn Rohrbach zur Verfügung gestellt haben. Am Beginn hören Sie die Sérénité 1 von Josef Bloch und am Ende eine Romanze von Carl Maria von Weber.