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Halte den Sabbat heilig 1. Lesung: Dtn 5,12-15| 2. Lesung: 2 Kor 4,6-11 | Evangelium: Mk 2,23-3,6

Halte den Sabbat heilig 1. Lesung: Dtn 5,12-15| 2. Lesung: 2 Kor 4,6-11 | Evangelium: Mk 2,23-3,6

9. Sonntag im Jahreskreis 3. Juni 2018 Erich Baldauf Comments 1 Kommentar

Jesus übertritt Gebote? Im Evangelium werden zwei Beispiele aufgezählt: Einmal lässt er die Jünger gewähren, dass sie am Sabbat Ähren abreisen. Zum anderen heilt er einen Mann mit einer verdorrten Hand. Wer oder was erlaubt ihm so zu handeln? Geht er willkürlich, insbesondere mit dem Sabbatgebot um?

Es erhebt sich ebenso die Frage: Was fordert den Zorn der Pharisäer so heraus, dass sie sofort – nach dem Evangelisten Markus praktisch schon am Beginn des Wirkens – mit den Anhängern des Herodes den Tod Jesu planen?

Die zehn Gebote – auch Dekalog genannt – haben eine Präambel, die für das Verständnis der Gebote eine entscheidende Bedeutung hat. Leider ist uns Christen diese Präambel mehr oder weniger unbewusst. Sie lautet: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.“ Dann folgt die Aufzählung der Gebote. Zum Verständnis: Gott hat sein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt und die gegebenen Gebote dienen nun dazu, dass das Leben in Freiheit auch in Zukunft gesichert sei. Die Gebote stehen im Dienste des Menschen, seiner Würde, sie stehen im Dienste der Menschlichkeit und Freiheit.

Die Gebote haben keinen Selbstzweck. Das Anliegen eines Gebots wird pervertiert, wenn ein Mensch geknechtet wird. Jesus deckt mit der Übertretung der Gebote in dieser jeweiligen Situation das Grundanliegen des Dekalogs auf, nämlich der Mensch steht über dem Gebot, wenn seine Freiheit und Würde auf dem Spiel steht. Wir wissen, dass Jesus an anderer Stelle einmal sagt: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“ (Mt 5,17) D. h., der ursprüngliche Sinn der Gebote soll gewahrt bleiben.

Um dieses Ziel aufzudecken provoziert er geradezu. Er hätte mit dem Mann eine heimliche Ecke aufsuchen oder die Synagoge verlassen können, damit niemand ihr tun sieht. Er stellt den Mann in die Mitte. Er fordert ein Umdenken. Er konfrontiert sie mit dem Willen Gottes, d.h. mit dem tieferen Sinn des Dekalogs: das ist die Freiheit und die Würde des Menschen. Vermutlich ist der Mann schon oft in einem Gottesdienst gewesen, wurde aber nicht geheilt. Nicht jeder Gottesdienst ist heilsam.

Ein Mann mit einer verdorrten Hand, das bedeutete damals, dass er aus der Gesellschaft ausgeschlossen war. Mit der einen Hand – der rechten – wurde gegrüßt und gegessen. Mit der anderen die Notdurft erledigt. Hatte jemand nur eine Hand zur Verfügung, war diese Trennung nicht mehr möglich und es bedeutete den gesellschaftlichen Ausschluss. Die Heilung des Mannes ist mehr als die Heilung eines körperlichen Geberechens. Es ist die Integration in die Gemeinschaft, Gesellschaft.

Wir wissen nicht genau, was sich hinter „verdorrter Hand“ verbirgt, vielleicht jemand, der nicht arbeiten konnte oder durfte; oder jemand, der kraft- und saftlos geworden ist. Es gibt sie auch heute, die Menschen mit einer verdorrten Hand. Jesus stellt ihn in die Mitte der Aufmerksamkeit.

Was erzeugt gerade die Wut bei den Pharisäern? Es war ihre Vorstellung, würden alle an einem Sabbat die Sabbatgebote durchgängig halten, dann käme der Messias und würde sie befreien und das messianische Reich errichten. Wenn da nun ein Rabbi (Lehrer) ist, der sich über die Sabbatgebote hinwegsetzt und andere anleitet, es gleich zu tun, dann wird das Ziel der Rettung verunmöglicht. Es läuft ihrer Verkündigung, bzw. ihrer religiösen Vorstellung völlig zuwider und wird zum Grund einer tiefen Feindschaft.

Nun zum Sabbatgebot: Es ist in der babylonischen Gefangenschaft entstanden, d.h., Israel verfügte weder über einen Tempel noch über Priester, der König geblendet und der Großteil des Volkes lebte als Mägde und Sklaven in der Fremde. In dieser Situation musste sich Israel religiös völlig neu organisieren. Vielleicht eine Ermutigung für unsere Zeit? Sie begannen sich in Häusern zu treffen. Es entstand die Synagoge und ein weiteres wichtiges Element des Glaubens wurde der Sabbat.

Hier ist anzumerken: Es gibt gelegentlich Stimmen, die meinen, man könne sich wirtschaftlich den Sonntag nicht leisten. Man bedenke: Der Sabbat ist nicht in einer Zeit des Wohlstands entstanden, sondern in einer Notzeit, in einer Zeit der Sklaverei und Verfolgung. Israel ist zur Überzeugung gekommen, wir brauchen den Sabbat, um zu überleben – als Menschen und als Volk. Es gibt Historiker, die sind der Auffassung, ohne den Sabbat würde es Israel heute nicht mehr geben. Er ist ein wichtiger Kitt im Volk und für das Volk. Er ist noch mehr eine die Gesellschaft menschlich machende Einrichtung.

Mose sagt zum Volk: „Halte den Sabbat heilig.“ Sabbat heißt auf Deutsch: Unterbrechung. Halte die Unterbrechung heilig. Mit heilig halten ist ein Schützen und Hochhalten gemeint, ja es gilt um ihn zu kämpfen. Es wird immer wieder Stimmen und Kräfte geben, die den Sabbat für die Gesundheit eines Menschen und eines Volkes herunter spielen.

Allerdings ein Mensch oder ein Volk, der oder das keine Ruhe kennt, den Trott der Zeit nicht bewusst unterbricht, wird zum Spielball der Sklaventreiber. Und Sklaventreiber können auch innere Stimmen sein. Ein verheirateter Theologieprofessor aus Innsbruck hat erzählt, er habe vier Kinder. Sie gehen nicht jeden Sonntag in den Gottesdienst. Was er aber dann von ihnen verlange, sei, dass sie sich am Sonntag eine Stunde mit sich selbst beschäftigen. Sabbat – Unterbrechung: Wohlgemerkt etwas, zu dem Gott aufruft, damit wir nicht im Hamsterrad untergehen oder in die Knechtschaft von Sklaventreibern kommen. Vielleicht zählt die Freizeitindustrie mit dem Freizeitstress auch dazu?

Der Sabbat – für uns Sonntag – ist das Geschenk des Judentums an die Welt. Es ist hervor zu heben, dass neben den Menschen – Du, dein Sohn, deine Tochter, deine Sklave und Sklavin, der Fremde – auch die Tierwelt – Rind, Vieh – und die Schöpfung mithineingenommen sind. Sie sollen sich ausruhen wie du.

Der biblische Auftrag ist ganz im Sinne des Gebotes der Nächstenliebe, schaue nicht nur auf dich, dass du selbst zur Ruhe kommst, den Trott unterbrichst, sondern es ist auch deine Aufgabe, dass auch die anderen – dein Sklave, deine Sklavin – ihren Sabbat, ihre Ruhe haben. Es wird Arbeiten geben, die am Sonntag notwendig sind, aber Absicht des Dekalogs ist, es soll niemand zum Sklaven der Arbeit werden oder gemacht werden. Dafür gilt es zu kämpfen, besonders wenn es auch andere betrifft. Halte ihn heilig. Er ist heilsam.


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Ein Kommentar zu “Halte den Sabbat heilig 1. Lesung: Dtn 5,12-15| 2. Lesung: 2 Kor 4,6-11 | Evangelium: Mk 2,23-3,6”

  1. Avatar-Foto Katharina Weiss sagt:
    3. Juni 2018 um 8:18 Uhr

    Ich bin mir gar nicht sicher, ob Jesus hier wirklich an den Geboten anstreifen wollte oder ob zwischen den Zeilen noch andere Elemente durchblitzen. Vielleicht haben gerade die versteckten Botschaften die Pharisäer so erbost.

    Eigentlich macht sich Jesus selbst gar nicht schuldig, denn die Jünger und nicht er rissen Ähren ab. Offensichtlich hatten sie Hunger. Schon damals war es am Schabbat erlaubt, um sich den Hunger zu stillen, Ähren oder Früchte zu pflücken. Lediglich ein Sammeln im Sinne einer Ernte war am Schabbat verboten. Jesus verweist auf eine Tat Davids. David und seine Begleiter hatten Hunger und aßen fünf Schaubrote des Tempels. Die Schaubrote galten für Israel als Bundeszeichen, wie etwa auch die Beschneidung und das Halten des Schabbat. Die Schaubrote im Tempel wurden jede Woche erneuert. Die alten Brote waren für die Versorgung der Priester vorgesehen. Verärgerte die Pharisäer, dass Jesus mit diesem Vergleich den Tempelkult und die Priesterversorgung in Frage stellen wollte? Später wird Jesus bei der Brotvermehrung fünf Brote segnen und viele damit speisen. Möglicherweise war auch hier der Hinweis beabsichtigt, dass die Brote im Tempel nicht für die Priester reserviert sind, sondern Hungrige sättigen sollen.

    Einem kranken Menschen am Schabbat zu helfen, war damals – wie auch heute im Judentum – erlaubt. Im Gegensatz zu anderen Heilungsgeschichten berührt Jesu den Mann mit der verdorrten Hand gar nicht. Es war also eine Heilung mit Worten. Auch das war an einem Schabbat unproblematisch. Was erboste also hier die Pharisäer? Vielleicht war es der Umstand, dass Jesus diesen Menschen wieder heil machte und damit etwas zur Vollendung brachte, so wie es Gott am siebten Tag der Schöpfung getan hatte: Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte.

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