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Das murrende Volk 1. Lesung: Ex 16,2-4.12-15| 2. Lesung: Eph 4,17.20-24| Evangelium: Joh 6,24-35

Das murrende Volk 1. Lesung: Ex 16,2-4.12-15| 2. Lesung: Eph 4,17.20-24| Evangelium: Joh 6,24-35

18. Sonntag im Jahreskreis 4. August 2018 Erich Baldauf Comments 0 Kommentare

Am Schilfmeer hatte Israel die großartige Rettung erfahren. Mirjam tanzte und mir ihr das ganze Volk und sie sangen das Siegeslied. Kaum waren sie aufgebrochen, plagte sie Durst. Da murrte das Volk gegen Mose. (Ex 15,24) Mose schrie zum Herrn. Sie kamen nach Elim, so heißt es, ein Ort mit zwölf Quellen. Sie wurden gut versorgt. Sie brechen wieder auf und kamen in die Wüste Sin. Es folgt, was wir in der Lesung gehört haben. Das Volk plagte Hunger. Es ist eine vertraute und lebendige Erzählung, die an Aktualität nichts eingebüßt hat. Einige deutende Überlegungen dazu:

„Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte gegen Mose und Aaron.“ Sie murrt, weil sie sich in der Falle sehen. Sie wurden von Ägypten hinausgeführt und haben Angst, dass sie nun Hungers sterben müssen. Für sie die brennende Frage: War das der Sinn des Aufbruchs? Hätten wir nicht gleich in Ägypten bleiben können? Da hatten wir wenigstens zu essen.

Es schwingt ein Vorwurf gegen Mose mit: Du hast versagt. Du hast uns hineingelegt. Du hast von Freiheit und der Hoffnung auf ein gelobtes Land geredet, derweil erwartet uns der Tod. Die Gemeinde verfällt einer Depression. Sie sucht den Ausweg in der Flucht zurück, zurück zu den tödlichen Fleischtöpfen Ägyptens. Vergessen sind, dass sie geschunden wurden, dass jedes männliche Kind, das zur Welt kam, umgebracht wurde, dass ihnen also jede Zukunft genommen war. Vergessen ist, dass Gott sie mit Hilfe von Plagen losgerissen hat. Vergessen ist ebenso, dass Gott sie sicher und trockenen Fußes durch das Schilfmeer geführt hat und dass Gott in ihrem Durst für trinkbares Wasser sorgte. Der Gemeinde kommt immer wieder der Glaube an die Zukunft abhanden, der Glaube, dass Gott mit ihnen ist und für sie sorgt.

Nochmals: „Die Gemeinde der Israeliten murrt!“ Die Übersetzung mit „Murren“ ist harmlos. Der Urtext spricht von Protest und Auflehnung. Die ganze Gemeinde der Israeliten protestiert, weil sie mit dem Brüderpaar Mose und Aaron, mit der Führungsmannschaft unzufrieden ist. Dieses Murren, dieser Hilfeschrei des Volkes erinnert an den früheren Schrei als Israel noch in Ägypten im Sklavendienst steht: „Das Schreien des Volkes ist an mein Ohr gedrungen“, sagt Jahwe am brennenden Dornbusch zu Mose. Gott hat das Ohr weiter beim Volk.

Es steht hier kein Wort darüber, dass Gott am Murren seines Volkes Missfallen hätte oder gar deswegen das Volk bestrafen oder maßregeln möchte. Vielmehr erzählt die Bibel, dass das Murren der Gemeinde Gott – Jahwe – veranlasst, rettend und helfend einzugreifen. Das Schreien, das Murren des Volkes ist der Ausgangspunkt für das beginnende Handeln Gottes, d.h. die Wende der Not. Die Erzählung vom Exodus, von der Knechtschaft in die Freiheit hat einen positiven Zugang zum öffentlichen Protest, zur Demonstrationen. Es braucht ihn (manchmal), damit sich politisch wirklich etwas ändert. Vielleicht steht man in unseren Breiten diesem Zugang etwas skeptisch gegenüber, weil im letzten Jahrhundert viele den Demonstrationen eines Volkverführers erlegen waren. Dennoch möge uns bewusst bleiben: Gott hört auf das Murren des Volkes. Er reagiert darauf. Es ist der Beginn seines Handelns.

Die Erzählung hält ferner fest – vor allem wenn wir die weiteren Texte dazu lesen -, dass die Leitung des Volkes immer hinter dem zurück bleibt, was sie eigentlich leisten müsste, oder leisten kann. Gott selbst nimmt es schließlich in die Hand, dass das Volk genug zu essen hat, dass das Volk Fleisch und Brot hat und weiter auf dem Weg bleiben kann.

Weder politische noch religiöse Autoritäten vermögen alles. Sie sind keine Herrgötter, von denen wir alles erwarten können und müssen. Mit der Bibel könnte man sagen: Ein Volk ist gut beraten darauf zu vertrauen, dass ein ANDERER die Fäden der Geschichte in den Händen hält. Es gibt eine lenkende Hand im Hintergrund.

Übersetzt in unsere Zeit könnte es etwa heißen: Erwartet nicht von politischen Autoritäten die Lösung aller Probleme. Euer Mitdenken und Mitgestalten ist gefragt – das sich im Schreien, im Murren, im Protest ausdrücken kann. Zugleich dürft ihr Wissen, ein anderer lenkt im Hintergrund unser Schicksal – trotz und gerade auch in einer Zeit größeren Wandels.

Erwartet auch nicht von religiösen Autoritäten die Lösung aller Probleme – nicht von einem Pfarrer, nicht von einem Bischof, nicht vom Papst. Sie werden hinter dem zurückbleiben, was sie leisten müssten, dennoch dürfen wir glauben, dass ein anderer den Weg ins gelobte Land, in die Zukunft weiter führt. Kirche wird weitergehen – mit wenig oder auch ohne Priester.

Noch ein Hinweis – es schwingt ein wenig Ironie mit: Am Ende heißt es, als am Morgen das Manna auf dem Wüstenboden liegt – das Feine, Knusprige, fein wie Reif-, dass das Volk fragte: Was ist das? Die Israeliten, das Volk wusste nicht, was es war. Mose erklärt ihnen: „Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.“

Mit anderen Worten: Das Volk ist blind für die neue Zuwendung Gottes. Es ist fixiert und hängt noch zu sehr an den Fleischtöpfen. Sie erkannten nicht die neue Nahrung.

Eine Aufgabe der Leitung ist es darauf hinzuweisen, wo und wie Gott sich neu zuwendet, wie er uns heute mit dem versorgt, was wir zum täglichen Leben brauchen. Gott hält uns keine bis an den Rand gefüllten Fleischtöpfe bereit, sondern was er für uns hat ist etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif.

Die Fleischtöpfe einer sogenannten „Volkskirche“ sind vorbei. Aufbrüche, Neuanfänge sind immer Wege durch Wüstenzeiten. Es bleibt die Sorge und Zuwendung Gottes. Es gibt etwas zum Sammeln, von dem wir keine Vorräte anlegen, aber tagtäglich leben können. Die Frage ist: Wollen wir es sehen? Machen wir uns gegenseitig darauf aufmerksam?


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