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Den Himmel offen sehen 1. Lesung: Apg 7,55-60 | 2. Lesung: Off 22,12-14.16-17.20| Evangelium: Joh 17,20-26

Den Himmel offen sehen 1. Lesung: Apg 7,55-60 | 2. Lesung: Off 22,12-14.16-17.20| Evangelium: Joh 17,20-26

7. Sonntag in der Osterzeit 1. Juni 2019 Erich Baldauf Comments 3 Kommentare

Stephanus blickte, erfüllt vom Heiligen Geist, zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen. Jesus betet: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du – Vater – mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind. Und weiter betet er: Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.

Dem Gedanken der Herrlichkeit Gottes möchte ich versuchen nachzugehen im Wissen, dass da die Worte weit hinter dem bleiben, was sie beschreiben möchten. Er beschäftigt mich seit Jänner, seit unser Exerzitien Leiter Gotthard Fuchs sie zum Gegenstand einer Betrachtung machte. Einleitend sei erwähnt: Die angesprochene Herrlichkeit leitet sich nicht von Wort „Herr“ ab, sondern die Begriffe der Bibel sind dafür „Kabod“ im Hebräischen, „Doxa“ im Griechischen und „Gloria“ im Lateinischen und sie können übersetzt werden mit: Ehre, Ruhm, Herrlichkeit, vielleicht auch heilig. Es ist zu verstehen als „hehrere“ Wirklichkeit, als „Wucht“ Gottes, als etwas Unsagbares und Überwältigendes.

Es gibt Situationen, die uns diese Herrlichkeit Gottes erahnen lassen. Es kann der Blick in einer klaren Nacht in den nächtlichen Sternenhimmel sein. Es offenbart eine unfassbare Dimension und Psalm 8 formuliert: Und doch denkt Gott an jeden Menschen, an jedes Menschlein. Ja, die Natur hat viele Dinge, Geheimnisse, Phänomene, die uns zutiefst staunen lassen. Für manche mag diese Herrlichkeit Gottes bei der Geburt eines Kindes aufscheinen, besonders beim ersten Kind. Es ist ein einziges Staunen über das neue Leben. Diese unsagbare „Wucht Gottes“ mag manchen in jenen Augenblicken zugänglich sein, in deren Leben eine besondere, unverdiente und unerwartete Liebe zum Tragen kommt. Die Herrlichkeit Gottes leuchtet in allen Situationen auf, in denen wir uns jener Dinge bewusst werden, die nicht selbstverständlich, sondern geschenkt sind.

Jesus betet, alle sollen eins sein und verknüpft es mit dem Anliegen, dass die Herrlichkeit, die er vom Vater hat, auch die Seinen erhalten sollen. Es spiegelt sich darin die Erfahrung ganz eins zu sein und das Wissen, dass ihn nichts von der Liebe des Vaters trennen kann. Jesus erlebt hier eine Einheitserfahrung in einem Augenblick, in dem rein äußerlich vieles dagegen spricht. Er weiß um die tödliche Feindschaft seiner Gegner. Er ahnt den Verrat im inneren Kreis. Er ahnt die Verleugnung. Er ahnt, dass sein Weg ein sehr einsamer werden könnte. Und doch kommt für ihn in diesem Augenblick eine andere Wirklichkeit in den Vordergrund: das Eins sein mit dem Vater. Paulus knüpft daran an, wenn er im Brief an die Römer schreibt: Es gibt nichts, was uns von der Liebe Gottes scheiden könnte, die in Christus Jesus ist (Röm 8,38f).

Jesus erbittet das Eins sein vom Vater, d.h es ist nicht einfach machbar, muss auch nicht gemacht werden, sondern es geht vom Vater aus. Mit anderen Worten: Es ist ein Uranliegen Gottes, ein Uranliegen in der Schöpfung, dass ER in die Einheit liebt, dass die Einheit in und aus der Verschiedenheit und Vielfalt wächst. Die Herrlichkeit Gottes kennt keine Ausgegrenzten, keine Außenseiter, keine Verbannten und – es darf wohl gesagt werden – keine Verdammten. Die Welt soll erkennen, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich.

Und Jesus betet dann noch weiter und bittet: Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Es ist hier die Bitte, diese Herrlichkeit eben sehen zu können. Vermutlich kennen wir den Spruch von Antoine de Saint-Exupery: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Man kann in den Niederungen des Lebens verhaftet bleiben und nur alles das sehen, was dunkel, entmutigend, zerstörerisch und verächtlich ist. Man kann Welt in dieser Weise wahrnehmen, aber es ist bei weitem nicht die ganze Realität. Von Stephanus heißt es, erfüllt vom Heiligen Geist, sieht er den Himmel offen stehen. Die Augen des Glaubens lassen weiter und mehr sehen. Stephanus sieht in diesem Augenblick den Himmel offen, nicht nur den Hass, der ihm entgegen schlägt oder der Tod, der ihm droht. Er sieht zugleich Jesus, der zur Rechten Gottes steht und der Richter ist – nicht jene, die das Todesurteil über ihn fällen. Im Evangelium sieht Jesus für sich diese Liebe des Vaters, von der er wünscht und es zugleich von Gott für die Seinen erbittet, dass es jede und jeder sehen kann, nämlich jene Liebe, die der Schöpfung immer schon voraus geht.

Die Frage: Was sehen wir? Was wollen wir sehen? Was können wir sehen in dieser brüchigen Welt? Nochmals: Stephanus sieht im Angesicht seines bevorstehenden Todes – seines Martyriums – den Himmel offen. Sie töten ihn, aber sein Leben bzw. die Liebe, mit der er gehalten ist, können sie nicht zerstören. Es ist diese andere Wirklichkeit, die ihm die Kraft gibt für die Schergen zu bitten: rechne ihnen diese Sünde nicht an! Es erinnert an Jesus, der am Kreuz gebetet hat: Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23,34). Es kommen keine Gedanken der Rache und Vergeltung auf. Sie leben auf die andere Wirklichkeit hin: die Herrlichkeit Gottes.

Jesus und Stephanus sehen und glauben diese Herrlichkeit Gottes in einer für sie dunklen Stunde des Lebens. Es erfüllt sie mit Hoffnung und Kraft. Es ist ihre tragende Lebensperspektive. Wir sind heute gerufen in unserer brüchigen Welt und Kirche diese Herrlichkeit Gottes zu sehen. Sie geht jeder Schöpfung und damit auch all unserem Tun und Glauben voraus.

Es möge uns bewusst bleiben, dass die Herrlichkeit Gottes uns nur in den ersten Anfängen zugänglich ist. Das Große steht uns erst bevor: das gelobte Land, der gute Wein, die Auferstehung, die Himmelfahrt, der Himmel.


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3 Kommentare zu “Den Himmel offen sehen 1. Lesung: Apg 7,55-60 | 2. Lesung: Off 22,12-14.16-17.20| Evangelium: Joh 17,20-26”

  1. Susanne Winder sagt:
    2. Juni 2019 um 9:58 Uhr

    Was mich in diesem Zusammenhang beschäftigt, ist eine Erfahrung, die auch in der Stephanusgeschichte erzählt wird: Stephanus “sieht”, er weiß um das so viel Größere, das auf uns wartet, ist völlig überwältigt vom Glück, das diese “Wucht Gottes” (schönes Wort 🙂 ) bedeutet – und dann die Ernüchterung und die Realität der Menge: “Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.”
    Auch im Evangelium geht es, glaube ich, um dasselbe und zeigt sich als das Ringen Jesu darum, dass “die Welt nicht erkennt”, was ihm so zuinnerst sicher ist: Dass Gott die Liebe ist und wir in dieser Liebe alle eins sind.
    Mir kommt das vor wie die Diskrepanz zwischen dem, was auf den Sonntagsdemos als Vision zwischen den Menschen spürbar ist – und der Realität so vieler Menschen und der konkreten Politik: Dass so einer Vision nicht geglaubt werden will und kann. Die Ohren werden zugehalten, die Herzen verschlossen, lautes Geschrei, die Resignation bahnt sich gewaltsam ihren Weg. Jede Ahnung einer Zukunft voll Herrlichkeit und Leben in Fülle muss zerstört werden, gesteinigt, ans Kreuz geschlagen.
    Was bleibt, ist, dass unendlich viel Kraft der Zuwendung, der Hoffnung, des Vertrauens, der Überwindung gebraucht wird von denen, die wissen, was sein könnte – immer neu. Und was noch bleibt: die Erfahrung, dass diese Kraft auch immer neu geschenkt wird, so dass man wieder und wieder dieses Vertrauen in sich finden kann: Dass sich “die Herrlichkeit Gottes” durchsetzen wird.

    Antworten
  2. Christian Fröschl sagt:
    2. Juni 2019 um 20:39 Uhr

    Lieber Erich, ich danke Dir herzlich für deine erneut wertvollen Inspirationen, die ich mir heute abends bewusst als schönen Ausklang zum heutigen Sonntag gegönnt habe.
    Mit herzlichen Grüßen
    Christian

    Antworten
  3. Hans Auer sagt:
    4. Juni 2019 um 20:18 Uhr

    Stephanus sieht kurz vor seinem Tod den um Vergebung bittenden Gekreuzigten und holt sich von IHM die Kraft jenen zu verzeihen, welche ihn steinigen. In die heutige Zeit getragen, wird dieses Vergeben oft als Schwäche und als ein “wie kann man nur so dumm sein” in Frage gestellt. Wenn ich ehrlich bin, fehlt auch mir der Mut und die Kraft dazu, jene vergebend zu verteidigen, die Missbrauch und Gewalt in ihrer oft schändlichsten Art den Schwachen unserer Gesellschaft zukommen lassen. Und doch bewundere ich diese Kraft der Vergebung die schlussendlich nur in eine friedvolle Welt münden kann.

    Antworten

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