Gott bricht in das Leben des Priesters Zacharias ein Bedenken und feiern wir im Advent das Kommen unseres Herrn
„Es geschah aber, als seine Abteilung wieder an der Reihe war und er den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete, da traf ihn, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los, in den Tempel des Herrn hineinzugehen und das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Rauchopfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.“
(Lk 1,8-13
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Wenn Sie sich mit Glockengeläut der Pfarre St. Gebhard in Bregenz auf das Lesen der Gedanken einstimmen möchten:
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Der Zufall will es, es war ein Losentscheid, dass Zacharias den besonderen Dienst des Rauchopfers (kein Tieropfer) im Tempel vollziehen darf. Es ist eine besondere Ehre. Es ist allerdings ein Tag, der sein Leben und das des Volkes völlig verändert. Er bringt der Welt- und Heilsgeschichte eine Wende. Während seines Dienstes zeigt sich ein Engel. Nicht Grund zur Freude, sondern er ist Grund des Erschreckens und lässt ihn sogar verstummen.
Man müsste meinen, die Geburt eines Kindes, das schon längst erbeten und ersehnt wird, müsste Freude auslösen. Das Motiv des Erschreckens wird nicht näher beschrieben. Fühlt er sich auf Grund des Alters überfordert? Hat er sich mit der Kinderlosigkeit bereits abgefunden? Oder hat ihn doch das Eintreten des Unglaublichen aus jeglicher Fassung gebracht?
Festhalten dürfen wir: Wenn Gott mit einem Menschen etwas Neues oder Besonders beginnt, steht es oft mit einer erschütternden Erfahrung in Verbindung. Sie kann sogar so groß sein, dass ein Mensch verstummt
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Wenn Sie Gedanken mit besinnlicher Musik nachklingen lassen möchten:
Der Advent lädt uns ein, gerade jene Augenblicke und Situationen anzusehen, in denen jemand (ich) erschrocken ist (bin). Vermutlich stehen sie in Verbindung mit Gott, der etwas Neues mit mir oder mit uns begonnen hat oder beginnt.