Gott bricht in das Leben der Sterndeuter ein Bedenken und feiern wir im Advent das Kommen unseres Herrn
„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Mt 2,1-2)
„Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.“ (Mt 2,10-12)
Sterndeuter aus dem Osten – Heiden – sind veranlasst, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Sie folgen einem Stern. Ein Stern ist für Sterndeuter etwas Alltägliches und doch ist da gerade ein Stern, der das Alltägliche stört, der sie weit reisen lässt und aus dem Alltag herausführt. Sie sind auf der Suche nach dem Wesentlichen, nach dem Rettenden in der Welt. Matthäus macht deutlich, dass dies auch den Heiden eigen ist. Er spitzt es sogar zu, die Heiden in der Gestalt der Sterndeuter finden das Rettende, die vermeintlich Glaubenden bleiben zurück.
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Wenn Sie sich mit Glockengeläut der Pfarre St. Gebhard in Bregenz auf das Lesen der Gedanken einstimmen möchten:
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Allerdings ist der Weg der Sterndeuter zum Rettenden kein direkter. Sie suchen zunächst in Jerusalem, im Königspalast beim König. Der König hat keine Antwort. Er ruft die Hohepriester und Schriftgelehrten zur Hilfe. Sie sollen in der Schrift nach der Antwort suchen. Den Sterndeutern wird die Schrift zum Einbruch Gottes in ihr Leben. Da finden die Schriftgelehrten für sie den entscheidenden Hinweis für den weiteren Weg.
Es ist die Schrift, die die Sterndeuter – Heiden – zum Rettenden führt.
Es wird den Sterndeutern im Traum geboten, nicht zu Herodes zu gehen, der das Kind töten will, sondern einen anderen Weg zu wählen. Die Begegnung hat sie verändert. Sie gehen als Andere auf einem anderen Weg heim. Dem Rettenden – Gott – begegnen führt uns auf andere, neue Wege.
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Wenn Sie Gedanken mit besinnlicher Musik nachklingen lassen möchten:
An Weihnachten wird offensichtlich, dass Gottes Ruf sich auch an die Heiden (Sterndeuter) richtet. Das Evangelium erreicht die heidnische Welt und sucht alle Menschen. Jene, die die Schrift kennen, sind eingeladen, sie ihnen zu buchstabieren.