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Wenn sich neue Wege erschließen 1. Lesung: Gen 9,8-15| 2. Lesung: 1 Petr 3,18-22| Evangelium: Mk 1,12-15

Wenn sich neue Wege erschließen 1. Lesung: Gen 9,8-15| 2. Lesung: 1 Petr 3,18-22| Evangelium: Mk 1,12-15

1. Fastensonntag 13. Februar 2024 Erich Baldauf Comments 1 Kommentar

Jesus ist um ca. 30 n. Chr. aufgetreten. Markus schreibt das Evangelium um ca. 70 n. Chr. Beim Lesen oder Hören des Evangeliums sind jeweils beide Zeiten mit allen Umständen und Herausforderungen zu bedenken. Der Evangelist erzählt nicht allein vom Leben, Reden und Wirken Jesu, sondern hat zugleich die Situation seiner Zeit vor Augen. Er will mit dem Evangelium den Menschen Mut und Hoffnung geben. Ich versuche einige Aussagen des heutigen Evangeliums unter dieser Berücksichtigung zu erschließen.

Bei der Taufe erhält Jesus die Zusage: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden (Mk 1,11). Unmittelbar danach folgt, dass der Geist Jesus in die Wüste trieb, in der Jesus vom Satan in Versuchung geführt wird. Mit „Satan“ ist jene Stimme gemeint, die die Zusage „du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“ in Zweifel zieht. Der Satan sät Misstrauen, lässt Jesus an der Zusage zweifeln. Es ist eine andere Versuchung als etwa bei Matthäus. Dort wird Jesus vom „Diabolos“ versucht, der „Verwirrung“ stiftet, beziehungsweise die Menschen „Durcheinander“ bringt.

Jesus ist also auf die Probe gestellt, der Zusage bei der Taufe Vertrauen zu schenken. Vermutlich wissen wir um die Frage in Krisen des Lebens: Bin ich wirklich eine von Gott Geliebte oder ein von Gott Geliebter? Wüste oder eben Zeit der Krise – Jesus reift in ihr.

Er erlebt dabei beides: die wilden Tiere und die Engel. Unter Erleben wilder Tiere können wir angefangen von Alpträumen, Ängsten, hasserfüllte Shitstorms, Stalkings, Feindseligkeiten bis hin zu lebensbedrohlicher Verfolgung verstehen. Er erlebt zugleich Engel. Sie können im Gebet, im Wort Gottes auftauchen. Sie können sich zeigen in den glücklichen Umständen, in wohlwollenden, hilfsbereiten Menschen, die auch da sind.

Für Wüste steht im Griechischen das Wort „eremos“. „Eremos“ kann auch für verwüstete Erde, niedergebrannte Felder oder Städte stehen. Markus schreibt an die Menschen am Ende des jüdischen Aufstandes.

Wenn es im Evangelium heißt, dass der Geist Jesus in die Wüste trieb, dann schwingt die Botschaft mit, dass es den von Gott Geliebten zu diesen Menschen treibt. Es ist zugleich der Auferstandene, der in der durch den Aufstand und durch die Gewalt der Römer verwüsteten Welt wirken wird. Am Ende dieses Krieges begegnen wir den wilden Tieren, den Traumatisierten, den Leidenden und Kranken, den hasserfüllten und verstörten Menschen. Ebenso sind Engel am Werk, Menschen, die ihr Möglichstes tun, um die Not zu lindern und die ein menschliches Antlitz wahren.

Im Evangelium gibt es die Feststellung, dass Johannes gefangen genommen wurde. Es ist eine Hiobsbotschaft und zeugt vom Druck des politischen Regimes unter Herodes. Ein Freund von Jesus wird eingesperrt. Die Frage: Wie will man darauf reagieren? Untertauchen oder auftreten? Von Jesus heißt es, dass er auftritt und nach Galiläa geht. Er sammelt im Weiteren Menschen um sich, mit denen er ein „anderes Reich“ im Auge hat.

Die Menschen 70 n. Chr. stehen genauso vor der Frage: Was tun wir? Zerstörte Städte, niedergebrannte Felder, Massaker unter der Bevölkerung – untertauchen oder doch irgendwie weitermachen? Wenn ja, wie? Vielleicht erahnen wir, welche Bedeutung die Berufungen Jesu auf diesem Hintergrund haben und was unter Nachfolge verstanden werden darf. Der Geist Gottes treibt an, sich dieser Wüste zu stellen, diese Wüste als Aufgabe zu sehen.

Jesus tritt auf und verkündet: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um (denkt um) und glaubt an das Evangelium. Wir können zunächst fragen: Welchen Hintergrund hat Jesus, um mit dieser Botschaft auftreten zu können? Sie hat ihre Grundlage in der Geschichte, im Wort Gottes. Es ist ein Rückgriff auf die Geschichte Israels in Ägypten. Als der politische Druck auf das Volk sich zur Unerträglichkeit steigerte, rief Gott den Moses, um das Volk aus der Hand der Ägypter zu befreien. Es ist ebenso ein Rückgriff auf die Erfahrungen in der babylonischen Gefangenschaft. Als die Menschen Israels meinten, jetzt ist es Nacht und alles sei zu Ende, da durften sie erleben, dass sie von Gott durchgetragen werden (Jes 42-46).

Die Hilfeschreie des Volkes wirkten. Es erschlossen sich Wege, neue Wege in die Zukunft. Gott sieht die Not und hört die Schreie des Volkes. Wir dürfen nicht überhören, dass Jesus seine Botschaft verknüpft mit dem Ruf zur Umkehr, zum Umdenken.

Als Jesus um 30. n. Chr. auftritt, verbanden mehrere jüdische Gruppen das Auftreten eines Messias mit dem Hinauswurf der gewalttätigen Besatzer aus dem Land. Jesus wehrt sich gegen dieses Messias Verständnis. Er kämpft an gegen ein Freund-Feind-Denken. Gott ist der Vater aller Menschen. Wir sind einander Schwestern und Brüder.

Auch 70 n. Chr. ist den Menschen mit einer verwüsteten Landschaft vor sich das Wort gesagt: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um (denkt um) und glaubt an das Evangelium. Es ist einerseits ein Umdenken notwendig, das die Zukunft betrifft, nämlich, dass es trotz der Verwüstungen Zukunft geben wird. Und andererseits geht es auch um ein Umdenken, dass das Wie der weiteren Vorgehensweise betrifft, nämlich den Verzicht auf Gewalt. Es ist das Verlassen des Freund-Feind-Denkens. Es ist dann vor allem Paulus, der die Brücke zu jenen schlägt, die als Feinde gelten. Er geht vorwiegend zu den Hellenisten und sucht sie für den Weg Jesu zu gewinnen.

Wir sind in einer herausfordernden Umbruchszeit – politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich. Es gibt an mehreren Orten eine himmelschreiende Not. Es schreit heute auch die Natur zu Gott, weil ihr Wüsten drohen. Das Auftreten von Not ruft Gott auf den Plan. Es ist mit ihm zu rechnen. Es gilt aber auch uns das Wort: Kehrt um (denkt um), um neue Wege der Zukunft zu gehen.

 

Wenn Sie den Text der 1. Lesung aus dem Buch Génesis anhören möchten:

https://bibellabor.at/wp-content/uploads/2023/07/B-1.-FASO-1.-Lesung-18.2.23.mp3

 

Wenn Sie den Text der 2. Lesung aus dem Brief des Apostels Petrus anhören möchten:

https://bibellabor.at/wp-content/uploads/2023/07/B-1.-FASO-2.-Lesung-18.2.24.mp3

 

Wenn Sie den Text aus dem heiligen Evangelium nach Markus anhören möchten:

https://bibellabor.at/wp-content/uploads/2023/07/B-1.-FASO-Evangelium-18.2.24.mp3

In unseren Gedanken zu den Texten der Sonntage haben wir schon öfter auf die Problematik von Textauslassungen hingewiesen. Wir wollen einen Versuch starten und werden ab dem Beginn des neuen Lesejahres die Texte in der Länge der biblischen Verfasser lesen.

Seit Jahrhunderten beeindruckt die Bibel Menschen mit ihren Formulierungen. In der Zeit ihrer Entstehung für jeden verständlich brauchen Leserinnen und Leser von heute eine Übersetzung dieser Texte. Jede Übersetzung ist in gewisser Weise auch eine Deutung der Schrift. Die Einheitsübersetzung ist uns bereits vertraut. Wir wollen bewusst mit Beginn des neuen Kirchenjahres eine andere Übersetzung verwenden, um uns neu von den Texten überraschen zu lassen. Wir haben uns für die Übersetzung der BasisBibel entschieden, die seit Januar 2021 vollständig vorliegt. Die BasisBibel ist die Bibelübersetzung für das 21. Jahrhundert: klare Sprache, kurze Sätze und verständliche Sprache.


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Ein Kommentar zu “Wenn sich neue Wege erschließen 1. Lesung: Gen 9,8-15| 2. Lesung: 1 Petr 3,18-22| Evangelium: Mk 1,12-15”

  1. Walter B. sagt:
    18. Februar 2024 um 11:24 Uhr

    Danke für diese realistische, klare und schöne Auslegung des Wortes Gottes in unsere Tage = Fastenzeit 2024 hinein. Die Liebe Gottes ist – im (immer schwachen) Glauben – auf unerschütterlich zugesagt. WIR sind (wären) dadurch befreit, uns ganz und gar dem/den NÄCHSTEN zuzuwenden, der “Situation” oder der “Lage” in der wir uns befinden – mit ALLER Kraft, wie wir an der HINGABE Jesu ‘ablesen’ könn(t)en. Es gilt, wie mir scheint, was Frère Roger, der Gründer von Taizé, eingesehen hat: “Man kann nur mit dem bauen, was man ist, mit der eigenen Begrenztheit und Zerbrechlichkeit. Denn Gott legt in Tongefäße, und das sind wir, einen Schatz des Evangeliums.” (1) – Kein Wort dieses Gedankens ist ohne Bedeutung. Das Potential, die Nadel im Heuhaufen, die Perle im Acker, der Kipp-, Dreh- oder Angelpunkt ist im kleinen, unscheinbaren, leicht zu überlesenden, eingeschobenen Nebensatz “… und das sind WIR …” zu liegen! Um im Bild das Fr. Roger wie auch dem, das in der Predigt skizziert ist, zu bleiben: GEMEINSAM oder GEMEINSCHAFT oder MITEINANDER oder ZUSAMMEN oder … steht vermutlich auf jedem der Tongefässe, deren jedes einen ganz besonderen Schatz bewahrt …

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